Dreiviertel aller Passagiere, die mit dem Flugzeug unterwegs sind, halten nichts von der Erlaubnis, das Handy während des Fluges nutzen zu dürfen. Dabei spielt Angst vor technischen Problemen keine Rolle: Man will einfach nicht die Gespräche der Sitznachbarn mithören müssen.
Das Problem ist leider allzu häufig nicht zu überhören. Handytelefonate werden meist in der Öffentlichkeit und oft auch als Zweitbeschäftigung geführt. Entsprechend unsensibel wird dabei die eigene Stimme eingesetzt. Die Umgebung ist - ob sie möchte oder nicht - ungefragt Mithörer.
Viele potentielle Handynutzer auf relativ wenig Platz passen in einen Flieger und genau deswegen lehnten bei einer weltweiten Umfrage des Marktforschungsinstituts Synovate 77 Prozent der Befragten die Handynutzung in Flugzeugen ab. Dem entgegen steht die Absicht vieler Fluggesellschaften, das Telefonieren mit dem Handy zu erlauben.
Technisch stellt die Handy-Nutzung im Flugzeug kein Problem dar, wenn die Fluggesellschaft eine Basisstation an Bord der Maschine installiert. Diese leitet die Gespräche der Fluggäste über eine Außenantenne und einen Satelliten weiter. Auch SMS, MMS und E-Mails sind möglich. Die Bord-Elektronik des Flugzeugs wird bei diesem Berfahren nicht gestört.
Die EU-Kommission hat im April die technischen Vorgaben dafür beschlossen. Voraussetzung ist lediglich eine Mindestflughöhe von 3000 Metern. Es bleibt aber beim absoluten Handy-Verbot während des Starts und der Landung und der Abschaltung aller mitgebrachten elektronischen Geräte. Das Handy darf aber nur in entsprechend ausgestatteten Flugzeugen eingeschaltet werden und das auch erst, nachdem es die Besatzung ausdrücklich erlaubt hat.